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Brit Schröter wird Doppel-Europameisterin in Torun

Constanze Golle gewinnt Silber, Uwe Schröter Bronze

Mit zwei Medaillen und zwei deutschen Rekorden feierten die Geherinnen und Geher der LG Vogtland einen sehr erfolgreichen Auftakt bei den Senioren-Europameisterschaften der Leichtathleten im polnischen Torun.

Constanze Golle gewann am dritten Tag der Titelkämpfe unter dem Hallendach mit der Silbermedaille im 3000 m Bahngehen der Altersklasse W40 ihre erste internationale Einzelmedaille. Hinter der für Österreich startenden Deutschen Katrin Schulze, die in 15:14,29 min überlegen gewann, gestaltete sich ein Dreikampf um die weiteren Medaillen, bei dem sich die Reichenbacherin gute Chance ausrechnete. Zunächst ordnete sie sich zwischen Zoja Ribusa (Lettland) und Joanna Biernacke (Polen) ein, bis die Lettin zurück fiel und auch die Lokalmatadorin stark nachließ. Constanze Golle steuert unbeirrt auf eine neue Bestzeit hin und ließ als neue Vize-Europameisterin nach 17:35,46 min im Ziel die Drittplatzierte Ribusa (17:46,12 min) nicht mehr heran kommen.

Motiviert von diesem glänzenden Auftritt sorgte im Folgerennen Brit Schröter für einen furiosen Start-Ziel-Sieg in der Altersklasse W45. Mit einem enorm hohen Anfangstempo sprengte sie das Feld und distanzierte die Italienerinnen Ivanova Marina und Gloria Guerretta schon in der ersten Runde. Ihr selbst gestecktes Ziel war eine Zeit unter 15 Minuten, um den aktuellen Deutschen Rekord zu verbessern. Der letzte Kilometer wurde zwar schwer, aber mit 14:47,33 min blieb die Zweite der letzten Hallen-Europameisterschaften vor zwei Jahren in Braga (Portugal) eine Viertelminute unter der Rekordmarke und gewann ihre 20. EM-Medaille.

Nicht ganz so erfolgreich waren die Männer einen Tag vorher. Aber auch im Bahngehen der Altersklasse M60 sorgten Uwe Schröter (15:23,99 min) und Stefan Werner (17:01,69 min) mit den Plätzen 5 und 7 für ein gutes Resultat, zumal beide mit ihren Zeiten hoch zufrieden waren. Sowohl Uwe Schröter, der international gerade noch der M60 angehört als auch Stefan Werner, der gerade in diese Altersklasse gerutscht ist waren seit fünf Jahren nicht mehr so schnell. Für Schröter bedeutete diese Zeit sogar neuen Deutschen Rekord in seiner nationalen Altersklasse M65.

Am vorletzten Tag der Hallen-Europameisterschaften der mehr als 3000 Leichtathletik-Senioren im polnischen Torun stand für die Geherinnen und Geher der LG Vogtland das Straßengehen über 5km auf dem Wettkampfprogramm. 

Mit dem Gewinn ihrer zweiten Goldmedaille nach dem 3000 m Bahngehen gestalteten sich für Brit Schröter die Titelkämpfe mehr als erfolgreich. Dabei musste die Favoritin auf dem Straßenkurs mit angezogener Handbremse agieren, denn einen Tag vor ihrem Auftritt zog sich die 49-Jährige eine schmerzhafte Wirbelblockade im Rücken zu. Der Physiotherapeut im deutschen Team musste all sein Können aufbieten, um einen Start überhaupt zu ermöglichen. Mit 26:18 min ging Brit Schröter dennoch als schnellste Frau aller Altersklassen ins Ziel und sicherte sich ihr zweites Einzelgold in der W45. In der Teamwertung zusammen mit Ivonne Bonneß (Erfurt) und Jana Keller (Neukieritzsch) durfte sie schließlich die dritte goldenen Plakette in Empfang nehmen.

Gold im Team gab es auch für Uwe Schröter und Stefan Werner, die zusammen mit Eckart Apel (Sangerhausen) vor dem polnischen Trio das oberste Podium erreichten. Im Einzelklassement der Altersklasse M60 gewann Uwe Schröter hinter Perianez (Spanien) und Greaume (Frankreich) in 26:08 min die Bronzemedaille. Den Polen Behounerk, der ihm auf der Hallenrunde einen besseren Platz kurz vor Ziel streitig machte, konnte er diesmal in Schach halten. Stefan Werner sicherte sich mit einem energischen Endspurt zwei Sekunden vor dem vierten Deutschen, Hartmut Bretag, mit neiner Zeit von 28:58 min erneut Rang 7 und als Drittschnellster Deutscher in der M60 den Platz im Gold-Team. 

Constanze Golle hatte nach ihrer überraschenden Silbermedaille über 3000 m eine zweite Medaille zum Greifen nahe. Lange sah es nicht so aus, als könnte sie noch Rang 3 in der W40 erreichen, denn der heftige Wind bei nasskaltem Wetter setzte auch ihr mächtig zu. 500 m vor dem Ziel schmolz der Vorsprung der Lettin Ribusa, die auf der Hallenbahn hinter der Reichenbacherin blieb bis auf vier Sekunden zusammen. Mit 30:07 min wurde es Platz 4.