WM-Auftritt mit deutschem Rekord

Geherin Kylie Garreis vom LAV Reichenbach ist bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften der Altersklasse U20 in Lima, der Hauptstadt von Peru, ein Husarenritt gelungen. Im 10 000 m Bahngehen gelang der 19-jährigen in einem couragierten Rennen mit der absoluten Topzeit von 46:33,65 min ein neuer deutscher Rekord. Den hielt seit acht Jahren die Potsdamerin Teresa Zurek mit 46:34,94 min. Die Reichenbacherin war völlig aus dem Häuschen, als sie im Ziel vom Trainerteam die Rekordmeldung erhielt. Dass sie was draufhat, deutete sich im Vorfeld schon an. Sie hat gut trainiert und wollte zum Saisonhöhepunkt unbedingt zeigen, dass sie die beste deutsche Nachwuchs-Geherin ist. Mit Platz 11 in einem sehr starken Feld von 35 Athletinnen hat sie das eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die Chinesin Zhuoma Baima siegte in Weltjahresbestzeit von 43:26,60 min vor ihrer Landsfrau Meiling Cheng (44:30,67 min) und der Inderin Aarti (44:39,39 min). Die zweite deutsche Starterin, Tabea Kiefer (Frankfurt), kam nach 47:25,70 min auf Platz 20.

„Wir haben eine tolle Kylie erlebt“, so Bundestrainer Olaf Möldner, unter dessen Leitung sie am Potsdamer Sportgymnasium trainiert, im Telefonat mit Heimtrainer und Vereinschef Uwe Schröter kurz nach dem Wettkampf. „Sie hat alles richtig gemacht, ging mutig in der erweiterten Spitzengruppe, strahlte Lockerheit aus und konnte auf Hinweise von außen reagieren. Sie hat uns alle glücklich gemacht“, resümierte Möldner. Dabei hätte der bisherige Höhepunkt in Kylies Karriere auch anders verlaufen können. Denn gleich nach der Anreise in Südamerika setzte ein heftiger Magen-Darm-Virus die Vogtländerin außer Gefecht. Wer weiß, was sonst noch möglich gewesen wäre. Zum Glück war das Gehen erst am vorletzten Tag der Titelkämpfe.